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GEBRAUCHTE KITES KAUFEN

Gebrauchte Kites: In diesem wiki-artikel erfährst du, worauf du beim kauf unbedingt achten solltest!

Lesezeit: 10 Minuten

INHALTSVERZEICHNIS:

Worauf solltest Du beim Kauf eines gebrauchten Kites achten?
Welche gezielten Fragen zum Kite können Dich vor bösen Überraschungen schützen?
Was sind die Nachteile von gebrauchten Kites?
Was sind die Vorteile von „Second Hand“ Kites?
Deine Checkliste“ für den sicheren Kauf von Kites!
Wie viele Kites benötigst du?
Welche Kitegrösse(n) benötigst du?
Wo Du am besten gebrauchtes Kitematerial kaufst?

Das Internet ist ein riesengroßer Preisvergleich. Im Surf- und Kitesurf Materialbereich gibt es dabei kaum etwas, dass nicht irgendjemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich beim Kauf einzig und allein nur am Preis orientieren, werden gerechte Beute solcher Machenschaften. Wenn Du versuchst etwas Geld zu sparen ist das völlig in Ordnung und ja, es gibt oft viele gute Angebote. Wir möchten Dich dennoch dazu ermutigen das du den Kite findest, der deinem Level entspricht und der Dir noch viele Jahre Spaß bereitet. Denke daran: Das richtige Material macht oft den Unterschied in Deiner Lernkurve und letzten Endes steht auch immer dein Leben (und das der Anderen) ein Stück weit mit auf dem Spiel – so provokativ das an dieser Stelle klingen mag.

❤ Kite | Microloch im Kitegewebe (Dacron)

Worauf solltest Du beim Kauf eines gebrauchten Kites achten?

Wenn Du dich dazu entschieden hast einen gebrauchten Kite zu kaufen, solltest Du auf jeden Fall auf den Zustand der folgenden Eigenschaften achten:

Prüfspezifikationen:

Allgemeinzustand des (Flug-)Tuches also des Gewebes (DACRON), aus dem der gesamte Kite gefertigt wurde
Die Fronttube (also die vordere Haupttube)
Quertubes (Struts) welche das Flugtuch halten/führen und dem Kite Stabilität geben
Die Leinen der Anknüpfpumkte/Bridles (also die Verbindung zwischen den Leinen der Bar und dem Kite)
Die Knoten und Schlaufen aller Anknüpfpunkte am Kite
Das Haupt- und Ablassventil bzw. die Ventile (bei älteren Kites auch an den Struts)
Die Kite-Abrisskante (Abstömkante / Trailing Edge – also die hintere Kante des Flugtuches)

Sofern vom Verkäufer nicht anders beschrieben, sollte der Kite komplett unbeschadet sein und das gesamte Flugtuch (DACRON) sollte von Dir auf Löcher, Patches und Verfärbungen (ggf. auch durch zu langes Liegen in der Sonne) untersucht werden. Die Anknüpfpunkte/Line Attachements Points sowie die Leinen dieser solltest Du auf Spliss (also Bruch- bzw. Verschleißstellen), Unregelmäßigkeiten (z.B. unterschiedliche Längen) und sonstige Abnutzungen (Cuts, Knoten, usw.) prüfen. Hast Du die Möglichkeit den Kite aufzupumpen, gönne Dir ein wenig Wartezeit und schaue, ob Ventile/Tubes irgendwo Luft lassen und der Kite mit der Zeit fühlbar Luft verliert.

Wir halten es in jedem Fall für sinnvoll und empfehlenswert, dass Du Gebrauchtmaterial persönlich in Augenschein nimmst und ordentlich prüfst. Ist dies nicht möglich lasse Dir vorweg detaillierte, aussagekräftige und qualitativ hochwertige Aufnahmen von dem Kite (siehe Prüfspezifikationen) schicken. Zudem sollte der Verkäufer eine möglichst detaillierte Beschreibung des Zustandes, des Nutzungsverhaltens- und dauer sowie der Pflege in seiner Verkaufsanzeige aufgeführt haben.

Oft werden auf den Kleinanzeigen-Marktplätzen auch reparierte Kites angeboten. Das ist im Prinzip völlig unbedenklich, sofern die Reparaturen fachmännisch durchgeführt wurden. Fachmännisch tauscht/repariert man z.B. bei Schäden & Rissen am Flugtuch die gesamten Elemente (von Hauptnaht zu Hauptnaht) und „flickt/patcht“ nicht nur punktuell. Ein nicht professionell repariertes Lock bzw. kleiner Cut kann, z.B. bei Grenzbelastung in starken Winden oder im Zuge der Querbeschleunigung bei Kiteloops, schnell zu Spannungsrissen führen und der Kite reißt wie Pergamentpapier. Die Flugeigenschaften des Kites werden bei fachmännisch durchgeführten Reparaturen übrigens nicht beeinflusst.

Hast Du keine Möglichkeit den gebrauchten Kite persönlich zu besichtigen, empfehlen wir eine Käufer/Verkäufer Abwicklung z.B. via Nachname oder via Käuferschutz bei Paypal. Zudem empfehlen wir Dir die gesamte Kommunikation mit dem Verkäufer aufzubewahren und zu dokumentieren.

Welche gezielten Fragen zum Kite können Dich vor bösen Überraschungen schützen?

Aus welchem Herstellungsjahr stammt der Kite?
Wann wurde der Kite vom Besitzer gekauft (Erstbesitz)?
Wurde ggf. eine Hersteller-Registrierung (erweiterte Garantie) abgeschlossen?
Wie oft war der Kite ungefähr im Einsatz?
Wo wurde der Kite genutzt (Süß- / Salzwasser)?
Sind alle Tubes und Ventile des Kites dicht?
Hat der Kite Löcher oder Patches und wenn ja, wurden diese fachmännisch repariert?
Lag der Kite oft lange in der Sonne oder im Wind flatternd am Strand?
Hat der Kite sonstige Verfärbungen, schadhafte stellen, kaputte Nähte oder Auffälligkeiten und wenn ja welche?
War der Kite zu Schulungs- oder Vorführungszwecken im Einsatz und hat der Kite einen Demo-/Teststempel?
Wie wurde der Kite gelagert?

Was sind die Nachteile von gebrauchten Kites?

Der Kauf von gebrauchten Kites ist selbstverständlich Vertrauenssache. Im Speziellen wenn Du den Verkäufer nicht kennst und die Kites nicht selbst begutachten kannst.
Ein weiterer Nachteil beim Kauf von „Second Hand“ Kites liegt zudem in der fehlenden Herstellergarantie. Weist der Kite beim ersten Test einen dir bis dahin unbekannten Schaden auf, hast Du selten eine Chance diesen zu reklamieren und hast die Folgekosten für die Reparatur selbst zu tragen.
Einem Kite sieht man oftmals nicht an, wieviel Flugzeit dieser schon hatte, ob er lange flatternd am Strand bzw. in der Sonne gelegen hat und wie oft er ggf. harte Aufschläge auf die Fronttube wegstecken musste. Lass besser die Finger von stark beanspruchten Schulungskites oder Schirmen, mit denen der Besitzer selbst das Kiten erlernt hat.
Bei gebrauchten Kites der aktuellen Baureihe (Erstbesitz bis zu einem Jahr) ist oftmals noch eine (Rest-)Garantie vorhanden. Es lohnt in jedem Fall den Verkäufer nach einer Originalrechnung zu fragen und Dir für einen eventuellen Garantiefall seine Kontaktdaten geben zu lassen (erweiterte Garantie gilt oft nur für den Erstkäufer).
Versuche zudem in Erfahrung zu bringen, wie lange der Hersteller Ersatzteil-Support für das von dir gewählte Modell bietet.
Achte darauf dir nichts aufschwatzen zu lassen und einen Kite für deine „fahrerische“ Fähigkeitsstufe (Anfänger, Fortgeschrittener oder Profi) sowie deine Ambitionen (Freeride, Wave, Free- oder Wakestyle, Big Air, etc.) zu kaufen.

Was sind die Vorteile von „Second Hand“ Kites?

Kitesurfen ist ein relativ kostenintensives Hobby. Wenn Du dich für die Sportart interessierst, schlussendlich jedoch noch gar nicht weißt, ob Du diese auch die nächsten Jahre voller Freude ausführen wirst, dann empfiehlt es sich mit gutem Gebrauchtmaterial zu starten.
Ein wesentlicher Vorteil: Der günstige Preis. Das ist für viele auch das wesentliche Kriterium!
Grade wenn das Budget eher knapp ist, erzielst Du mit der Investition in zwei gut erhaltene, gebrauchte Kites in jedem Fall mehr Übungsstunden auf dem Wasser und deckst einen umfangreicheren Windbereich ab.
Weiterer Vorteil: Der geringe Wertverlust. Bei Einsteigern ist die Lernkurve grade am Anfang sehr steil und sie finden dabei dann meist den Fahrstil für sich heraus, der sie später erst einmal begleiten wird. Werden Deine Skills besser und es kristallisiert sich z.B. deine Vorliebe für’s Wave-Kitesurfen heraus, lohnt sich ein Invest in Neumaterial, dass Deinen Anforderungen sowie deinem gesammelten fahrerischen Können voll und ganz entspricht.

Irgendwann kommt jeder Kite in die Jahre und landet früher oder später in der (hoffentlich) gelben Tonne auf dem Müll. Kites werden im Regelfall aus DACRON, also Polyester, hergestellt. Polyester ist ein Stoff, bei dessen Herstellung viele fossile Rohstoffe (wie z.B. Ergas, Erdöl, etc.) benötigt werden. Grade wir als Wassersportler sollten uns stets bewusstmachen, dass die Umwelt nicht unendlich ist und wir ALLES dafür tun sollten unsere natürliche Umgebung (also unsere Spots, unsere Gewässer/Meere & unsere Umwelt) zu schützen. Es ist nicht besonders klug die Plastik-Einkaufstüte einzusparen, im nächsten Moment aber ein vielfaches an Polyester einfach in den Müll zu schmeißen. Trage deinen Teil dazu bei und spende deinen Kite z.B. an Organistaionen oder an Upcycling-Projekte, die dem Material ein sinnvolles zweites Leben geben.

„Deine Checkliste“ für den sicheren Kauf von Kites!

Research "On- & Offline"

Recherchiere On- wie Offline und informiere dich, welche Marken, Modelle und Baujahre die besten Bewertungen aufweisen. Finde heraus wo der durchschnittliche Gebrauchtpreis liegt und hole dir Erfahrungswerte in Communitys ein. Berücksichtige, dass nicht alle Kites gleich gebaut sind und es große Materialunterschiede in Bezug auf Leistung, Haltbarkeit und Lebensdauer gibt. Besuche immer auch die Website des Herstellers und informiere dich dort umfassend. Stelle dem Verkäufer alle Fragen, die für deine Kaufentscheidung wichtig sind.

Farben

Bei deiner Wahl sollte es nicht um Ästhetik gehen. Die Farbe eines Kites hat Einfluss darauf, wie schnell er altert. Diesbezüglich gibt viele Jahre Erfahrung und Forschungsarbeit. Tatsache und kleines, oft unbekanntes Geheimnis: Kites mit weißen, hellen oder leuchtenden bzw. fluoreszierenden Farben ermöglichen mehr UV-Einstrahlung als dunkles (schwarzes) Tuch. Wenn UV-Licht durch das Gewebe strömt zerlegt es schneller seine Fasern & verursacht Ermüdung. Dunkles Gewebe blockiert die UV-Strahlung & verhindert, dass sie die Polyesterfasern weich macht.

Gebrauchte Kites prüfen!

Du solltest jeden gebrauchten Kite genau prüfen, bevor Du ihn kaufst. Wenn Du keine Möglichkeit einer persönlichen Besichtigung hast, fordere in jedem Fall detaillierte Fotos an und verschaffe dir einen bestmöglichen Eindruck über den aktuellen Zustand . Achte dabei besonders auf Materialermüdung der Leading Edge (Abströmkante) und frage deutlich nach Löchern, Rissen und Reparaturen. Ist das Gewebetuch stark verfärbt und vergilbt oder fühlt es sich pergamentartig „wie mehrfach gewaschen“ an, nimm Abstand vom Kauf.

Leading Edge

Das Inspizieren der Leading Edge (Abstömkante) sagt Dir viel über den Zustand eines Kites aus und wie „rau“ der Vorbesitzer damit umgegangen ist. Stellst Du viele Kratzer, starke Abnutzung und Risse an der Abströmkante fest, ist das ein klares Zeichen den Kite gründlicher untersuchen zu müssen. Die Leading Edge muss enormen Belastungen und Druck standhalten. Schon kleine Kratzer und Beschädigungen können verheerende Folgen haben. Die meisten aktuellen Kites werden mit einem „One-Pump“ System ausgestattet. Prüfe Ein- und Auslassventile, pumpe den Kite dazu wenn möglich auf und warte eine Weile. Stellst du fest, dass der Kite Luft lässt, Finger weg vom Kauf!

Nicht täuschen lassen!

Es gibt fast das ganze Jahr über verdammt viele gute Angebote für anständige, gebrauchte Kites. Grade für Anfänger kann gebrauchte Kite-Ausrüstung eine gute Möglichkeit sein, einen Einstieg in den Wassersport zu finden. Lass wegen ein paar Euro bitte nicht dein Urteilsvermögen täuschen. Wenn ein vermeintlich guter Deal dir nicht korrekt erscheint, dann lass die Finger davon. Wenn der Erstbeste Kite nicht passt dann warte lieber auf das nächste gute Angebot. Nimm dir Zeit und sehe davon ab dich überreden zu lassen. Vor allem, wenn die Qualität und der Zustand schlecht ist, finde einen anderen Deal auch wenn es ggf. bedeutet, etwas mehr Geld auszugeben.

❤ Kite | Ein- und Auslassventil (One-Pump)

Wie viele Kites benötigst Du?

Kiten kannst Du natürlich auch nur mit einem Kite. Du bist damit jedoch nur für die Windrange gerüstet, die dieser Kite eben abdeckt und musst stets die Windbedingungen prüfen.

Tipp: Mit mehreren Kites (in der Regel 2-3) bist du unabhängiger, flexibler und verbringst viel mehr Zeit auf dem Wasser (Zeit = Lernfortschritt).

Welche Kitegröße(n) benötigst Du?

Die optimale Größe des Drachen richtet sich in erster Linie nach deiner Größe, deinem Gewicht und deiner körperlichen Fitness (Kraft).

Planst du, mehrere Kites zu kaufen, sind folgende Beispiel-Kombinationen zu empfehlen:

Zweier Kite-Range: 9 m² und 12 m²/13 m² (Mann); 7 m² und 9 m²/1o m² (Frau)
Dreier Kite-Range: 7 m², 9 m² und 12 m²/13 m² (Mann); 6 m², 8 m² und 10/11 m² (Frau)

Mit einer Kite-Range, bestehend aus einem 9 m² und einem 12 m²/13 m² großen Kite (Mann – 75-85 KG) beziehungsweise einem 7 m² und einem 9 m² großen Kite (Frau: 60-70 KG ), deckst Du Ø Windstärken von zwölf bis ca. dreißig Knoten (22 bis 60 km/h) gut ab.

Hinweis: In einem Windbereich von Ø 10 – 30 Knoten können Kitesurf-Anfänger tendenziell hervorragend üben.

Als Einsteiger musst du den „Second Hand“ Kauf nicht unnötig kompliziert gestalten:

Wähle einen Inflatable-Freeride-Kite und vermeide Wave bzw. Freestyle Open-C/C-Kites
Kaufe möglichst keine Kites die älter als drei-vier Jahre sind Nimm Ausführungen, die frühestens 2010/2011 auf den Markt gekommen sind
Involviere einen Fortgeschrittenen und lass die Kites vor dem Kauf von ihm prüfen

Wo Du am besten gebrauchtes Kitematerial kaufst?

Hinweis: Fast alle Kite-(Online)-Shops verkaufen in der Regel Muster- und Testkites

Viele Beginner machen den Fehler sich vor dem Kauf Ihrer Kites Informationen rund um Material und Eigenschaften bei anderen Kitern einzuholen. Bedenke dabei bitte stets und immer, dass es sich dabei NUR um subjektive Wahrnehmungen handelt, die noch dazu oftmals auf wenige Modelle und Erfahrungswerte beschränkt sind. Involviere einen Shop deines Vertrauens, wende dich an die Hersteller oder frage einen unabhängigen Kitelehrer in einer etablierten Kiteschule. Bei diesen Quellen haben die Menschen einfach viel mehr Erfahrungswerte und sicherlich auch viel mehr Möglichkeiten umfassend zu testen und Dich ehrlich, individuell und versiert zu beraten.

Gerne darfst du dich bei Fragen auch an uns wenden! Nutze dazu unser Kontaktformular.

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